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Rezensionshinweis
Motivisch und sprachlich rhythmisiert, schreibt Arno Camenisch das Endspiel von Paul und Georg um ihren Schlepplift. 1971 erbaut, erinnert heute nichts mehr an die frühen Glanzzeiten der Anlage. Die Protagonisten warten wie die Helden Samuel Becketts auf Schnee und Skifahrer und haben viel Zeit zum Philosophieren, über die Liebe, die Abwanderung aus dem Tal, das Dahinschmelzen der Gletscher und der Sprache. Was in der Welt draussen gerade Mode ist, kommentieren sie mit feiner Ironie, den Gefahren in den Bergen begegnen sie mit Passivität und einem absurden Ordnungssinn. Paul und Georg sind sperrige Figuren im heutigen Kontext, Gegenpole zu den Selbstoptimierern mit ihren Allmachtsfantasien. Als der Lift stillsteht, bedeutet das den Tod. Melancholisch steigt er mit dem Nebel aus dem Tal herauf. (vb)
Arno Camenisch, Der letzte Schnee, 99 Seiten, Schupfart, Engeler, 2018
Ein Beitrag von viceversaliteratur. Die vollständige Rezension von Verena Bühler sowie die Zusammenfassungen in Französisch und Italienisch finden Sie hier.
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