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New Yorker Korrespondenz Zu Besuch in der Prelinger Bibliothek in San Francisco
Im Industriegebiet in San Francisco öffnen seit kurzem diverse Kaffeeröstereien, die zum Treffpunkt für die Angestellten der Web-2.0-Firmen werden wie Yelp, Twitter, Airbnb oder Linkedin, die alle in derselben Gegend ihre Headquarters neu platzieren.
Rick Prelinger und Megan Shaw Prelinger haben in der gleichen Gegend schon vor Jahren ihre Bibliothek eingerichtet. Prelinger Archives heisst die kleine Institution, die auf den ersten Blick eine sonderbare, persönliche Sammlung von Büchern ist, die für alle Benutzer frei verfügbar sind.
Der Fokus ihrer Bibliothek ist auf den zweiten Blick extrem präzis: Sie widmen sich der Kartografie, insbesondere jener der Region um San Francisco, dann der Geschichte der Arbeiterbewegung, sowie Transport und Wohnungsbau, und den einst 'neuen Medien' wie Radio und TV. Entstanden ist so eine sehr persönliche Sammlung, die weltweit kaum ein zweites Mal vorkommt und somit definitiv eine Nische füllt. Nicht zuletzt sammeln die Prelingers Ephemera und Zeitschriften, die normalerweise fortgeworfen werden. Damit erhalten sie einen wichtigen Bestandteil jener Drucksachen, die einen spezifischen Teil der Kultur San Franciscos und Amerikas repräsentieren. Ein Artikel im Harpers Bazaar fasst ihre Motive dazu sehr gut zusammen.
Rick Prelinger ist ausserdem für die Sammlung von Ausbildungs- und 'non fiction'-Filmen verantwortlich, die über eine archive.org-Seite eingesehen werden kann und eine ähnlich periphere Kategorie von Filmen am Leben erhält, die ohne sein Engagement höchstwahrscheinlich verloren ginge.
An dieser Stelle publizieren wir sporadisch Korrespondenz aus dem Ausland: Beat Mazenauer berichtet aus London, Roland Früh aus New York, Gina Bucher aus Berlin. Zuletzt aus London: Lyric Houses.
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