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Kurz notiert, schnell gelesen Die bibliophile Notiz für Kalenderwoche 35
In ihrem autobiografischen Buch «Warum glücklich statt einfach nur normal» erzählt Jeanette Winterson von ihrer Kindheit und Jugend als Adoptivkind in einem strenggläubigen Haushalt. Insbesondere die Mutter erwies sich als lieblose, rigide, tugendhafte Pfingstgemeindlerin, die ihrer Tochter keine Untugend durchgehen lassen wollte. Diese fand in Büchern Trost und Rettung, was nicht unbeobachtet blieb. Ein Buch nur zählte: die Bibel. Als Mrs. Winterson bei ihrer Tochter einmal genauer unter die Matratze lugte, fand sie nicht nur ein kleines Bücherlager, sondern darunter auch D.H. Lawrences «Liebende Frauen». Ein doppelter Tabubruch, der gleich geahndet wurde. Ein Buch ums andere riss sie hervor und warf es durchs Fenster in den Hof.
«Als sie fertig war, nahm sie den kleinen Paraffinofen aus dem Badezimmer, ging in den Hof, goss Paraffin über die Bücher und steckte sie in Brand. Ich sah die Bücher lichterloh brennen und ich weiss noch, dass ich dachte, wie warm es ist und wie hell in dieser eiskalten Januarnacht.»
– – Jeanette Winterson: Warum glücklich statt einfach nur normal? Berlin 2013 (bm)
An dieser Stelle präsentieren wir wöchentlich eine bibliophile Notiz. Kalenderwoche 34: Lesen macht widerspenstig
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