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«Alles Einschränkende, alles Vereinfachende, alles, was Richtung Simplizität läuft, ist lebenswidrig, weil das Leben, die Schöpfung schlechthin gross und rund und unabsehbar vielfältig sind.»
«Seine Texte arbeiten insgeheim», hat der Literaturkritiker Werner Weber über Gerhard Meier (1917-2008) geschrieben und gleich angefügt: «Woran?» Eine Frage, auf die es keine schnelle Antwort gibt. Deshalb haben sich Gerhard Meier und Werner Morlang zwei Jahre Zeit genommen, um sich in neun langen Gesprächen unter Freunden einer Antwort anzunähern. Meier hat erst spät, nach 33 Jahren im selben Betrieb, den Sprung vom Berufsalltag in die freie Autorschaft gewagt. Diesem Umstand, der mit verantwortlich ist für die Schlichtheit und Lebensnähe seines Werks, widmen der Autor und sein behutsamer Gesprächspartner das erste der Gespräche. Danach nehmen sie sich in chronologischer Folge die insgesamt elf Bücher vor, um die Frage nach dem Woran? behutsam einzukreisen.
Gerhard Meiers Autorschaft lässt sich als aufmerksamen Wachzustand beschreiben, der offen ist für die Worte, die ihm der Wind zuweht. Er habe jeweils erst geschrieben, wenn ein Stoff in seinem Kopf schon gereift war. Doch dann habe er den Text «sprachlich als Ganzes» niederschreiben müssen, allein und ohne mit jemandem darüber zu sprechen. In den Gesprächen wie in Leben und Werk erwies sich Meier als zurückhaltender, demütiger Autor, der sich nie unnötig in der Öffentlichkeit exponieren wollte. Es ging ihm stets um etwas ganz anderes: ums Vegetative, Fliessende, Kreisende. Solche Begriffe kennzeichnen treffend seine Prosa, die tief erfüllt ist von Skepsis und Spiritualität, Glück und Melancholie.
PS: Zu den neuen Gesprächen ist später noch ein zehntes gekommen, das in der erweiterten Neuauflage der «Amrainer Gespräche» von 2007 enthalten ist.
(Beat Mazenauer)
Bruckner & Thünker Verlag, Köln / Basel 1995
ISBN: 978-3-7296-0734-7