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In, dus, trais...
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« Entre les roses noircies et ces traînées de bave orange hier encore capucines, un aster tend ses rameaux de fleurs fripées, tremble silencieusement, supplie ! Détresse pour détresse, il n’est pas d’abîme entre celle des plantes et celle des hommes. L’absolu d’une solitude les rapproche jusqu’à l’échange : j’ai vécu cette mutuelle pitié. »
Das Leben und Werk von Gustave Roud (1897-1978) hat nichts Spektakuläres an sich: Als wichtiger Vertreter einer Dichtung der Introspektion, verehrt von seinen Zeitgenossen, bewohnte er in offenkundiger Mittellosigkeit den Hof der Familie in Carrouge im Jorat (Kanton Waadt). Als Übersetzer einiger deutscher Dichter (Novalis, Trakl), die ihn stark geprägt haben, hat er in einer poetisch dichten, musikalischen und Schubertschen Prosa seine Freude am Wandern, an den Jahreszeiten, an den Feldern festgehalten.
In «Requiem», einem über lange Jahre gereiften Text, ist die Erinnerung an die blauen Blumen des «Heinrich von Ofterdingen» mehr als deutlich: der Dichter – Roud verwendet im Französischen die altmodische Schreibweise poëte – unternimmt hier, ausgehend von einfachen Naturdetails und einem Dialog mit den Vögeln, eine Suche, die ihn die mystische Vereinigung mit der Natur und der geliebten Figur einer verschwundenen Mutter wiederfinden lässt: «Von Trauer zu Trauer hat es eines ganzen Lebens, meines ganzen Lebens, bedurft, um schliesslich diese Gabe ohne eigenes Verdienst zu erhalten: das Geheimnis, das uns erreichen wird».
(Pierre Lepori, übers. von Christoph Roeber)
Privatdruck, o.O. 1983
ISBN: o.Nr.