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In, dus, trais...
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«In mia stanza / as palainta / adüna / ün pled / in tschercha / da sia bocca» («In meinem Zimmer / geistert immer / ein Wort / auf der Suche / nach seinem Mund»)
Das Universum von Leta Semadeni wird, wie im Titel angekündet, von einer märchenhaft-poetischen Tierwelt belebt. Der Mensch scheint zum Teil mit den Tieren zu verschmelzen. Im titelgebenden Gedicht hält, um ein Beispiel zu nennen, das lyrische Ich Rückschau auf sein Leben als Fuchs. Das Spiel mit der Perspektive zieht sich wie ein roter Faden durch Leta Semadenis Poesie. Bald fallen oder fliegen das lyrische Ich, ein einsamer Mensch oder «Kasimirs schwarzer Kopf» durch einen poetisch-surrealen Raum; bald scheinen die Figuren zu schweben, in Zeitlupe, als seien sie nicht von der Erdanziehung abhängig, als bewegten sie sich in einer eigenen Welt wie Lewis Carrolls «Alice hinter den Spiegeln».
Die Dichterin stellt uns eine fantastische und eigenwillige Poesie vor, die manchmal jedoch nur noch sinnlich erahnt und klanglich genossen werden kann. Losgelöst aus jedem Zusammenhang sperrt sie sich gegen das Verstehen, entzieht sich ihm. Stattdessen baut Leta Semadeni ganz auf rhetorische Stilmittel der Poesie, eine erlesene Metaphorik, den Klang, den Reim.
(Mevina Puorger, Viceversa Literatur 5, 2011)
Chasa Editura Rumantscha, Chur 2010
ISBN: 978-3-905956-01-6
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